Das 3. Fenster |
Manchmal
ist es so, dass wir vom Weg abgekommen sind.
Manchmal
erkennen wir, dass dies nicht mehr unser Weg ist.
Manchmal
stehen wir dann an einer Kreuzung und fragen uns: Wohin?
Oft
ist diese Situation schon länger begleitet von den „unangenehmen Zeiten“ des
Lebens. Vielleicht sogar von „unerträgliche Zeiten“. Zeiten, in denen andere
uns nicht (mehr) so wahrnehmen wie wir eigentlich sind. Zeiten, in denen wir
Niedertracht, Sorgen und Respektlosigkeit meinen ertragen zu müssen. Und weil
wir denken: Vielleicht habe ich das ja auch verdient, so behandelt zu werden –
wird es immer noch schlimmer. Unsere gute Ausstrahlung, unsere
Selbstgewissheit, unsere Selbstsicherheit schmelzen – und so geraten wir immer
mehr in Energiefelder, die ähnlich negativ sind.
Vielleicht
haben wir uns – mangels Alternativen – eine Zeitlang damit abgefunden, dass das
Leben jetzt so ist. Vielleicht brauchen wir auch mal für uns diese Ruhepausen.
Aber
meistens erwachen in uns wieder die eingeschlafenen Lebenskräfte und wir fragen
uns: Und jetzt?
Als
intelligente Wesen denken wir, dass wir das schon irgendwie schaffen. Wenn wir
uns Mühe geben. Disziplin zeigen. Fleissig sind. Aber „Mühe, Disziplin und
Fleiss“ sind nicht immer die richtigen Rettungsanker.
Das
habe ich (wieder) erkannt, als mich eine Professorin bat, sie zu begleiten.
Nicht nur im wörtlichen Sinne zu Meetings, Kongressen und auf Reisen. Sondern
auch bei der Neuorientierung ihres Lebens. Ich fragte mich – und dann auch sie –
warum sie denn meine Hilfe braucht. Sie – nennen wir sie mal Maria – hat doch
das alles (Psychologie, Soziologie) nicht nur studiert, sondern auch an der Uni
unterrichtet.
Sie
lächelte und erinnerte mich daran, was ich selbst auch studiert aber
augenscheinlich gerade hier vergessen hatte: Das Wesen des Johari-Fensters[1]:
Jeder (!) Mensch hat einen „blinden Fleck“, den er selbst nicht – aber andere
Menschen sehr wohl sehen können. Das ist das 3. Fenster, das wir nur mit Hilfe
von anderen öffnen können.
Deshalb
konnte Maria mich ganz einfach als „Lotsin“ akzeptieren – und ich konnte ihr
helfen, den neuen Weg zu finden.
Manchmal
haben wir so lange in der Dunkelheit ausgeharrt, dass wir eine Hilfe noch nicht
annehmen können.
Aber
manchmal haben wir auch die Dunkelheit so satt, dass wir einen inneren Impuls
spüren und sagen können:
Neuer
Weg? Ja!
Neues
Leben? Ja!
Lotsin?
Ja! Warum nicht?
Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167 001
[1] Quelle: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Joharifenster.shtml
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