Viele Menschen verstecken sich – vor sich selbst und vor
den anderen. Besonders die überdurchschnittlich intelligenten und die hoch
intelligenten Menschen. Warum die Intelligenz zeigen? Das gibt nur Ärger. Das
gibt nur Streit. Warum soll man sich bewusst solchen Auseinandersetzungen
stellen?
Viele Berater*innen im Feld der Hochbegabten empfehlen:
Sprechen Sie nicht davon, dass Sie überdurchschnittlich intelligent oder hochbegabt
sind. Mir ist dies auch empfohlen worden. Als Jugendliche. Vom
Schulpsychologen. Der es gut gemeint hat. Der dachte: Wer sich mit einem hohen
IQ outet – bekommt es mit denen zu tun,
die neidisch sind. Negativ. Destruktiv. Besserwissend.
Und manchmal haben diese Menschen dann auch eine Kraft,
der man sich nicht aussetzen sollte, wenn man eher bescheiden und schüchtern
daherkommt.
Stimmt.
Aber: Das permanente Leugnen der eigenen Möglichkeiten
kommt auch nicht gut an. Bei einem selbst – denn unbewusst fragen wir uns:
warum verstecke ich mich – und vor was? Und auch bei den anderen, die irgendwie
merken, dass wir nicht ganz ehrlich sind.
Sollen wir also jedem auf die Nase binden, dass wir
überdurchschnittlich intelligent sind?
Wie wäre es, wenn wir uns selbst diese Frage stellen.
Und dann in uns hinein horchen. Und uns erlauben, die Antwort kommen zu lassen.
Vielleicht erfahren wir, dass es Menschen gibt, denen
wir uns anvertrauen können – und andere Menschen, die nicht unbedingt alles von
uns wissen müssen.
Wichtig ist doch: Dass wir zu uns stehen. Dass wir uns
mit uns wohl fühlen. Uns akzeptieren. Denn das ist ja schliesslich auch die
Voraussetzung, dass uns andere akzeptieren.
Wir leben in einer Zeit des Wandels.
Mit den Instrumenten – und auch mit den
Verhaltensweisen - von gestern können wir diese neue Zeit nicht immer managen. Wir brauchen neue Antworten auf neue Herausforderungen.
Wenn wir still werden. Und ehrlich uns selbst
gegenüber, kommen wir uns und unserer Wahrheit und unseren neuen Wegen auf die
Spur. Das mag etwas Geduld brauchen. Und etwas Zeit, die wir vielleicht nicht
haben. Trotzdem: Wenn wir gelassen bleiben, nach innen schauen und auf uns
hören – auf unser Herz und unseren Bauch, werden wir die Herausforderungen
besser erkennen. Und mit der Akzeptanz unserer Intelligenz Lösungen finden,
die wir zuvor übersehen haben.
Denken wir darüber nach, was uns Albert Einstein gesagt
hat:
„Alles, was zählt, ist die Intuition. Der intuitive
Geist
ist ein Geschenk und der rationale Geist ein treuer
Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener
ehrt und das Geschenk vergessen hat.“
Sehe ich da Freudentränen?
Lilli Cremer-Altgeld
Mobil 0049 1575 5167
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